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Madden NFL 18
Sport für    
Altersfreigabe: keine Beschränkung
Spieler: 1

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Madden NFL 18
geschrieben von N. Zwanzig am 18.09.2017

Der nächste Halbschritt nach vorn

Der Herbst naht und das kann nur heißen: Es ist wieder Football-Saison! Nach einem langen Sommer der Entbehrung sind die Fans wieder heiß auf Spektakel und fiebern mit ihren Teams bis der Super Bowl wieder vor der Tür steht und alles wieder vorbei ist. Falls es für das eigene Team nicht so gut läuft, oder für die Zeit, in der keine Spiele stattfinden, gibt es glücklicherweise den virtuellen Football in Form des alljährlichen Madden-Ablegers von EA Sports. Was es in Madden 18 Neues gibt und ob sich das Update lohnt, erfahrt ihr in unserem Test!

 

Madden 17.5?

 

Apropos Update: Den Sport-Titeln von EA haftet oftmals das Image von Vollpreis-Kaderupdates mit minimalen Veränderungen zum Vorjahr an. Viele Gamer regen sich über dieses Gebaren auf, doch die Verkaufszahlen beweisen, dass die Fans letztendlich doch zugreifen und Boykotte eher die Ausnahme darstellen. Was hat Madden 18 also in diesem Jahr zu bieten? Als erstes sieht man, wie die Frostbite-Engine dem Spiel gut tut. Der optische Eindruck ist Klasse. Immer wieder fallen einem beim Spielen kleine Details auf, welche für eine grandiose Atmosphäre sorgen. Seien es die Lichteffekte auf den Helmen der Spieler, die Gesichter der Coaches und Referees, die realistischen Farben der Jerseys oder die neuen Körpermodelle der Athleten - auf grafischer Ebene hat Madden 18 einen massiven Sprung gemacht, den man innerhalb der Serie selten erlebt hat. Man kann die einzelnen Mannschaftsteile nun noch besser unterscheiden, da es große und kleine sowie kräftige und drahtige  Spieler gibt und man dies jetzt auch sieht. Vorbei sind die Zeiten, in denen alle Protagonisten irgendwie gleich gut durchtrainiert und bis auf die Hautfarbe und Frisur eigentlich fast gleich aussahen. Auch die Animationen wurden merklich verbessert. Die Action auf dem Feld wirkt nun deutlich flüssiger und Bewegungsabläufe sind vielfältiger und wiederholen sich nicht ständig. In den Wiederholungen wird dies besonders gut deutlich. Ganz frei von Glitches und lustigen Momenten mit umherfliegenden oder endlos rollenden Spielern ist das Geschehen zwar nicht, jedoch sind diese deutlich seltener als früher.

 

Vom Underdog zum großen Wurf

 

Eindrucksvollste Neuerung ist zweifelsohne der Storymodus "Longshot". Nachdem die NBA-Titel vom Konkurrenten 2K seit ein paar Jahren zeigen, dass auch ein Sportspiel eine gute Geschichte erzählen kann und dieser Modus gerade Einzelspielern einen besonderen Mehrwert bietet, hat EA nun nachgezogen und präsentiert ein filmreifes Erlebnis, bei dem Football erstaunlicherweise nur eine Nebenrolle hat. Mit aufwändigem Motion-Capturing präsentiert uns eine Reihe von Schauspielern die Geschichte von Quarterback Devin Wade auf seinem Weg in die NFL. Dieser ist jedoch steinig und lang und geprägt von Rückschlägen und Drama. Bei den Football-Romantikern wird das Herz schon höher schlagen, wenn sie erfahren, dass der Protagonist aus Texas stammt (DEM Football Staat der USA) und auch Highschool- und College-Football eine Rolle spielen. Gerade dieser Fakt lässt Veteranen wieder daran denken, dass es seit 2013 kein NCAA-Game mehr gegeben hat und diese Lücke unbedingt geschlossen werden muss. Aber zurück zu Longshot: In den knapp 4 Stunden Spielzeit erlebt man lediglich Schlüssel-Momente wichtiger Spiele mit, statt diese ganz zu absolvieren. Das mag im ersten Moment seltsam erscheinen, jedoch gewöhnt man sich schnell an diese Kurzeinsätze, da man so der Geschichte besser folgen kann. In Dialogen habt ihr Entscheidungsoptionen, die den Verlauf der Ereignisse hin zu den drei möglichen Enden beeinflussen. Danach geht es direkt in den Ultimate-Team-Modus (MUT), wo neben den klassischen Aufgaben spezielle Longshot-Challenges darauf warten, gemeistert zu werden.

 

What else?

 

Neben all den Lorbeeren gibt es jedoch auch Grund zur Kritik, denn nicht in allen Bereichen wurde viel verändert. Der Franchise Modus blieb bis auf das Draft Board für eure möglichen Picks und kleineren Präsentations-Updates so gut wie unangetastet und auch im Skill Trainer erwarten euch größtenteils die gleichen Aufgaben wie zuvor. In MUT gibt es einen neuen Online-Coop-Modus, in welchem man zu dritt gegen andere antreten kann. Besonderheit dabei ist, dass jeder Spieler eine spezielle Rolle im Team einnimmt, nämlich Head Coach, Offense und Defense Coordinator. Das Team besteht dabei aus verschiedenen Spielern der drei MUT-Teams. Damit das Ganze nicht in Frust endet, sollten alle Mitglieder spielerisch auf dem gleichen Niveau  sein und sich bestenfalls persönlich kennen, was Absprachen deutlich erleichtert. Schade ist die Änderung von "Draft Champions". Der Modus heißt nun MUT Drafts und der Zugang ist beschränkt, d.h. ihr müsst nun Tickets verdienen, um an diesem Modus teilnehmen zu können. Auch das Binden einiger Optionen an das neue XP-Level macht den Zugang für Neulinge unnötig schwierig. Eure Spiele könnt ihr in Madden 18 in drei verschiedenen Stilen austragen: Arcade,  Simulation und Competetive. Bei Arcade steht der Spaß im Vordergrund und es geht um Wow-Momente. Die KI ist etwas nachlässiger mit euch, ball carrier moves gelingen leichter, es gibt keine Verletzungen und Strafen sind reduziert. Stellt euch auf viele Scores und verrückte Action ein. Simulation bietet das herkömmliche Madden-Erlebnis, in welchem ihr mehr gefordert seid. Competetive ist hingegen für die Profis gemacht, denn wer hier keine Stick Skills an den Tag legen kann, wird gnadenlos untergehen.



Fazit

Im Großen und Ganzen kann man feststellen, dass Madden 18 der Wechsel zur Frostbite-Engine sehr gut getan hat, auch wenn es im Gameplay nach wie vor Luft nach oben gibt. Longshot ist eine erfrischende Neuerung neben den sonst leicht eingestaubten Modi der Serie und wir sind gespannt, was die Entwickler für den nächsten Teil vorhaben. Einen sauren Beigeschmack hinterlassen die minimalen Veränderungen am Rest des Spiels, da Madden 18 somit wie eine aufpolierte Version mit der Zugabe eines Story-Modus wirkt, statt einer echten Neuausrichtung der Franchise. Jedoch hat EA den Vorteil, Monopolist zu sein - wer Konsolen-Football will, muss Madden spielen. Deshalb greifen auch in diesem Jahr alle Fans des Sports zu und hoffen das Beste für 2018.


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